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"Vassemer in Beokste" / Versmolder in Bockhorst
2019 konnte Versmold auf 300 Jahre Stadtrechte zurückblicken. 15 aktive Mitglieder des Versmolder Kunstkreises „Galerie et“ bauten als Jubiläumsbeitrag Skulpturen, die das städtische Leben widerspiegeln sollten. Der Name für die Skulpturen war schnell gefunden: „Vassemer“ – das plattdeutsche Wort für Menschen, die aus Versmold stammen. Die Aktion fand großes öffentliches Interesse, stand aber von Anfang an unter einem schlechten Stern. Die Umgestaltung der Versmolder Innenstadt begann, einige Figuren verschwanden hinter Bauzäunen, an mehreren Skulpturen kam es zu schwersten mutwilligen Zerstörungen – in der Folge wurden die Figuren ab Herbst im städtischen Bauhof eingelagert.
Diese unerfreuliche Entwicklung führte zu der Idee, die Figuren nach Bockhorst umzusiedeln. Der Heimatverein und die Menschen in Bockhorst nahmen die Figuren auf. Seit Juni 2020 erfreuen sie nun Bockhorst und seine Besucher und bereichern das Ortsbild im Dorf. Seither heißt es: „Vassemer in Beokste“ (Versmolder in Bockhorst)
Ab 10 Personen können Führungen zu den im Dorf verteilten Skulpturen vereinbart werden. Terminanfragen richten Sie bitte per E-Mail an skulpturen@bockhorst-versmold.de oder benutzen Sie einfach unser Kontaktformular.
Gerne veröffentlichen wir hier auch IHRE Bilder, die SIE zusammen mit den Figuren zeigen. Schicken Sie Ihre Fotos bitte an die vorgenannte E-Mail-Adresse.
Seien Sie gespannt auf weitere Inhalte!
Die "Vassemer"
Name der Figur: „Fräulein Käthe“
Künstlerinnen: Petra Nölke & Annelie Pielsticker
Standort: Bushaltestelle Bockhorster Dorfkrug
Der Künstlerinnen zu ihrer Arbeit: „Fräulein Käthe macht sich adrett und behütet in den 60er Jahren auf den Weg in die Stadt. Noch im 20. Jahrhundert blieben unverheiratete Frauen bis ins hohe Alter „Fräulein“, erst 1971 schaffte die BRD die Anrede im Amtsdeutsch ab.“
Nun ist Fräulein Käthe immer pünktlich zur Abfahrt der Busse in Bockhorst.
Name der Figur: „Gemeindediener Willem (1907)“
Künstler: Eckehard Ringewaldt
Standort: Vor dem Gemeindehaus
Der Künstler zu seiner Arbeit: „Gemeindediener Wilhelm (Willem) ist das fünfte Kind einer Bockhorster Kötters und war lange Gemeindediener des Amtes Versmold.“
Willem ist nun glücklich, seinen Platz in seinem geliebten Bockhorst vor dem Gemeindehaus einnehmen zu dürfen.
Name der Figur: „Volksschullehrerin 1967“
Künstler: Rüdiger Pfeffer
Standort: Grünfläche Kirchplatz, vor Emils Wirtshaus
Der Künstler zu seiner Arbeit: „Das ist meine Volksschullehrerin aus der frühen Schulzeit, die ich sehr verehrt habe und der ich nun ein Denkmal gestalten wollte.“
Flott und gut gelaunt genießt die Figur ihren luftigen Platz mitten in Bockhorst. Trägt sie nun ein Zensuren Buch oder ein Gesangbuch in der rechten Hand?
Name der Figur: „Lese-Lotte“
Künstlerin: Jutta Redecker
Standort: Kirchplatz
Der Künstlerin zu ihrer Arbeit: „Meine Lese-Lotte steht für unsere Buchhandlung Krüger in Versmold, gegründet 1904 von Wilhelmine und Wilhelm Krüger. Der Stuhl neben Lotte soll zum gemeinsamen Lesen einladen.“
Passend neben Lottes Leseplatz steht nun auch der solide gezimmerte Bockhorster Bücherschrank. Unentgeltlich dürfen dort Bücher mitgenommen, getauscht und neu eingestellt werden. Bücherspenden können auch gerne im Gemeindehaus abgegeben werden.
Künstlerin: Annette Mai
Standort: Ecke Bockhorst/Dorfstraße
Die Künstlerin zu ihrer Arbeit: „Theo ist ein lässiger junger Mann, er schaut hoffnungsvoll in die Zukunft mit mehr Toleranz allem und jedem gegenüber, sowie Respekt und Schutz für die Natur.“
Wer nach Bockhorst über die Dorfstraße hineinkommt, wird jedes Mal von Theo lässig begrüßt und man freut sich, dort zu sein. Und wer Bockhorst verlässt, hört ein freundliches „Lebe Wohl, Tschüss“.
Name der Figur: „Marie Juchacz“
Künstlerin: Christina Meissner
Standort: Kottenvorplatz, Bockhorst 10, vor dem Backhaus
Im November 2020 ist Christina Meissner nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Ihre Skulptur ist nicht nur eine Erinnerung an die historische Person Marie Juchacz, sondern zugleich eine besondere Erinnerung an die unvergessene, kreative und fröhliche Künstlerin Christina Meissner.
Marie Juchacz lebte von 1879 bis 1956, sie war eine deutsche Sozialreferentin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. 1919 gründete sie die AWO (Arbeiterwohlfahrt) und hielt am 19.2.1919 als erste Frau eine Rede in der Weimarer Nationalversammlung.
Name der Figur: „Hubert der Bildhauer“
Künstlerin: Gaby Massmann
Standort: Kottenvorplatz, Bockhorst 10
Der Künstlerin zu ihrer Arbeit: „Hubert der Bildhauer, in voller Aktion, steht für all die Kreativität, die Versmolder Künstler:innen auf die Beine bringen.“
Hubert hat in Bockhorst den perfekten Standort gefunden, mitten im Dorfleben kann er in Ruhe seiner Arbeit nachgehen.
Name der Figur: „Magda“
Künstlerin: Beate Wegmann
Standort: Giebelseite Emils Wirtshaus
Der Künstlerin zu ihrer Arbeit: „Meine Magda ist eine junge Frau um die Jahrhundertwende (1900) und kommt mit frischen Kräutern und Blumen vom Pottstück (Gemüseland)."
In Emils Wirtshaus wird bereits in der vierten Generation köstlich westfälisch gekocht und gespeist, da kommt Magda mit ihrem Angebot genau richtig.
Name der Figur: „Mariechen mit Balu“
Künstlerin: Olga Gossen
Standort: Vor dem Kindergarten, Westbarthauser Str. 5
Der Künstlerin zu ihrer Arbeit: „Mariechen mit Balu soll eine kinder- und tierfreundliche Stadt/Dorf darstellen. Das Mädchen erinnert mich an die 80er und 90er Jahre. Eine Stadt ohne Kinder ist keine Stadt.“
Längst haben die Bockhorster Kindergartenkinder diese beiden Skulpturen in ihr Herz geschlossen.
Name der Figur: „Emilia“
Künstlerin: Tanja Dick
Standort: Vor dem Restaurant „Route 68“, Dorfstr. 25
Der Künstlerin zu ihrer Arbeit: „Ich habe beim Bauen der Skulptur immer an meine Großmutter gedacht. Sie war eine sehr starke Frau und hatte eine sehr schwere Arbeit. Das hat mich fasziniert.“
Einladend und freundlich empfängt Emilia nun die Besucher der Traditionsgaststätte „Bockhorster Dorfkrug“, heute „Route 68“.